Pressemitteilung

Bundesweites Bündnis zur Gesundheitsversorgung nicht bzw. unzureichend krankenversicherter Menschen in Deutschland geht mit einer gemeinsamen Webseite online!

Auf dem 20. Kongress Armut und Gesundheit in Berlin 2015 gründete sich vor einem Jahr, am 6.März 2015, ein bundesweites Bündnis zur Gesundheitsversorgung nicht bzw. unzureichend krankenversicherter Menschen in Deutschland.

Das Bündnis geht nun am 16. März 2016 mit einer gemeinsamen Webseite online und will mit diesem Angebot vor allem Betroffene unterstützen. Auf der gemeinsamen Homepage –www.gesundheit-ein-menschenrecht.de - können Menschen, die nicht ausreichend krankenversichert sind, schnell und unkompliziert Einrichtungen in ihrer Umgebung finden.

Mit Hilfe der Webseite möchte das Bündnis in Zukunft außerdem durch Informationen die Öffentlichkeit für Probleme sensibilisieren, Betroffene über ihre sozialen Rechte aufklären und konkrete politische, gesellschaftsstrukturelle Forderungen stellen.

Die zum Teil katastrophale Gesundheitsversorgungssituation von vielen in Deutschland lebenden Menschen soll damit nachhaltig verbessert werden. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass es bundesweit immer mehr, sehr heterogen konzipierte, finanzierte und organisierte Initiativen, Vereine bzw. Versorgungsmodelle gibt, die von Armut, Ausgrenzung, sozialer Benachteiligung und Diskriminierung betroffene Menschen medizinisch, gesundheitlich und sozialrechtlich versorgen beziehungsweise beraten müssen.

Kennzeichen der Betroffenengruppen ist häufig ein fehlender Krankenversichertenschutz, ein erschwerter Zugang zur medizinischen Versorgung im Gesundheitsregelsystem als Auswirkung einer gesellschaftsstrukturellen Fehl-, Mangel - und Unterversorgung. Unter den Betroffenen sind insbesondere wohnungslose Menschen, nicht krankenversicherte, sich legal in Deutschland aufhaltende EU-Bürger*Innen (insbesondere aus Osteuropa), papierlose, illegalisierte Bürger*Innen, im Rahmen der Verpflichtungserklärungsregelung legal in Deutschland lebende Flüchtlinge, Asylbewerber*Innen, Haftentlassene und insbesondere auch ältere Mitbürger*Innen, die privat versichert sind/waren und die unverhältnismäßig hohen Krankenkassenbeiträge nicht mehr bezahlen können. Interessierte medizinische Einrichtungen für Betroffene können sich beim Verein Armut und Gesundheit in Deutschland (nele.kleinehanding@armut-gesundheit.de) melden oder auf dem 21. Kongress Armut und Gesundheit am 17. Und 18. März in Berlin informieren. Innerhalb des Workshops 115 werden auf dem Kongress u.a. auch die neue Homepage und Informationsmöglichkeit vorgestellt.

  • Zu den Gründungsmitgliedern gehören:
  • Praxis ohne Grenzen Bad Segeberg
  • Praxis ohne Grenzen – Medizinische Hilfe Solingen
  • Medinetz Dresden e.V.
  • Praxis ohne Grenzen OH e.V.
  • Kontaktstelle Pflegeengagement Neukölln Berlin
  • Praxis Andocken in Hamburg
  • Mainzer Modell der medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen (Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.)
  • „Medizinische Ambulanz ohne Grenzen“ Mainz (Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.)
  • Berliner AIDS-Hilfe e.V.
  • Weitere Mitglieder sind:
  • "barrierefrei" Tübingen
  • offene Praxis SOZIUS – Regionale medizinische Hilfe in Notlagen im Kreis Pinneberg e.V.
  • Pastoralpsychologischer Dienst Klinik-und Notfallseelsorge Preetz
  • „Street Doc – ärztliche und zahnärztliche Hilfen für Menschen in Notlagen“ Ökumenische Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH
  • "Selbsthilfe und Migration" Berlin, SHZ Neukölln-Süd
  • „MedMobil“ Stuttgart – Ärzte der Welt e.V. und Ambulante Hilfe Stuttgart
  • Diakonie Hessen
  • Diakonisches Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau
  • „KUB Berlin“ Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V.
  • MediNetz Bonn e.V.
  • Praxis ohne Grenzen – Region Neustadt i.H.e.V
  • "AG Medizin und Menschenrechte"/ das Medinetz, Erlangen
  • Medinetz Halle/Saale e.V.
  • Ärzte der Welt e.V. – Doctors of the World Germany
  • Medinetz Mainz e.V.

Januar 2016 Gerhard Trabert, Nele Kleinehanding